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Ich habe sie mal sehr bewundert: tough, dynamisch, eloquent, visionär und erfolgreich. Elizabeth Holmes galt als jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt: und dann stürzte sie über einen Betrugsskandal. Vor Gericht inszenierte sie sich als Opfer ihres Partners – was mich persönlich wütend machte.
Diese Strategie ist jedoch nicht aufgegangen. Elizabeth Holmes wurde vor 2 Wochen schuldig gesprochen. Ihr droht eine langjährige Haftstrafe.
Holmes war 19 Jahre alt, als sie 2003 ihr Startup-Unternehmen Theranos gründete. Das Versprechen: Mit ein paar Tropfen Blut von der Fingerspitze liessen sich dutzende Krankheiten bis hin zu Krebs und HIV diagnostizieren, und zwar viel schneller und billiger als in herkömmlichen Laboren. Für diese Idee gewann Holmes renommierte Investoren. Auch die Mitarbeiter konnte sie mit ihren charismatischen Worten zunächst begeistern: «Ihr arbeitet an etwas, was die Welt verändern wird. Welchen grösseren Sinn im Leben kann es geben?»
Tyler Schultz war mal einer dieser Mitarbeiter. Er lernte Holmes noch als junger Student dank seinem Opa (ehemaliger US Aussenminister und Theranos Investor) kennen. Danach wollte er unbedingt für Theranos arbeiten. “Sie hat mich sofort in ihre Vision hineingezogen und ich habe sie gefragt: Gibt es eine Möglichkeit, dass ich nach meinem ersten Studienjahr als Praktikant bei Theranos arbeiten kann?”. Und das tat er. Schliesslich wurde er zum Vollzeitmitarbeiter.
Shultz hatte vor seiner Zeit bei Theranos unzählige Stunden in Labors gearbeitet. Mit diesem wissenschaftlichen Know-how ausgestattet, erkannte er schnell, dass etwas nicht stimmte. Dann entdeckte er eine alarmierende Sache: Als Theranos Sicherheitsaudits zur Qualitätskontrolle durchführte, wurden die Tests nicht mit dem Edison, also dem von Theranos entwickelten Gerät zur Blutanalyse durchgeführt, sondern mit handelsüblichen Laborgeräten.
Schultz konfrontierte Holmes damit, welche seine Bedenken an den COO Ramesh “Sunny” Balwani weiterleitete. In einem Folgegespräch beschimpfte Balwani ihn als arrogant und ignorant und fügte hinzu, dass er bereits gefeuert worden wäre, wenn sein Nachname nicht “Shultz” wäre.
Diese Reaktion unterstreicht die Kultur von Theranos, abweichende Meinungen durch Einschüchterung und Angst zu unterdrücken.
"Es gibt nur wenige Fälle, von denen ich weiss, in denen jemand tatsächlich Bedenken auf der Ebene von Elizabeth [Holmes] oder Sunny [Balwani] geäussert hat. Und solche Personen wurden so ziemlich auf der Stelle gefeuert. Niemand war motiviert, etwas zu sagen. Diese Kultur der Angst hat lange Zeit funktioniert." Tyler Schultz
Shultz kündigte nach dem Gespräch mit Balwani und reichte eine vertrauliche Beschwerde bei den Gesundheitsbehörden in New York ein. Zudem fing er an, mit Wall Street Journal-Reporter John Carreyrou zusammenzuarbeiten, um den Fall publik zu machen.
Als Holmes herausfand, dass Tyler Shultz ein Informant geworden ist, suchte sie das Gespräch mit seinem Opa, George Shultz. Sie wollte, dass dieser mit seinem Enkel redet und so die Sache beendet wird. “Er hat mir nicht geglaubt.” In einer Reihe hitziger und unangenehmer Besprechungen im Wohnzimmer des älteren Shultz versuchten die Anwälte von Theranos Tyler zu zwingen, eine Vertraulichkeitsvereinbarung zu unterzeichnen.
Tyler ist nicht eingeknickt. Als Konsequenz verklagte ihn Theranos. Seine Anwaltskosten beliefen sich auf mehr als 400.000 Dollar und seine Eltern warnten ihn sogar, dass sie möglicherweise ihr Haus verkaufen müssten, um die Anwaltskosten zu bezahlen. Trotzdem machte Tylor weiter. Das Ende der Geschichte gibt am besten sein Interview am 4.01.22 wieder:
Tyler Schultz hat mehrfach erklärt, dass er sich nie als Whistleblower gesehen hat. Er wollte zunächst nur seine Bedenken jemandem vortragen, der Antworten finden kann. In der Firma gab es aber niemanden, der ihm zuhören wollte.
Und genau das können Firmen daraus lernen: Mehr Wert auf die Fähigkeit, gut zuzuhören, bei ihren Führungskräften zu legen. Damit fördern sie direkt eine glaubwürdige Speak-up Kultur, die sich nicht nur auf die Bereiche Ethik und Compliance beschränkt. Speak-up Kultur bringt nur dann Ergebnisse, wenn sie in allen Bereichen des Unternehmens durch alle Mitarbeitende gelebt wird.
Leistungsstarke Unternehmen legen heute zwar einen stärkeren Schwerpunkt auf Arbeitsplatzkultur, Integration und Mitarbeiterzufriedenheit, um Talente anzuziehen und zu halten. Gleichzeitig sehen sich aber viele Unternehmen mit schwierigen Problemen der Arbeitsplatzkultur konfrontiert, darunter Belästigung, Diskriminierung oder Mobbing am Arbeitsplatz. Um wirksam auf diese Probleme einzugehen und ein gutes Arbeitsumfeld zu fördern, ist Schweigen nicht Gold: Unternehmen müssen wissen, ob, wo und wann Probleme bestehen. Und das ist nur möglich, wenn Firmen eine Speak-up Kultur fördern und schützen, anstatt diese zu unterdrücken.
Sehr gerne unterstützen wir Ihre Führungskräfte in den Themen: Active Listening und Stärkung der Unternehmenskultur. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Gespräch mit unseren Spezialisten.
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