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Mehr als ein Drittel der Deutschen und der Schweizer sind bereits gegen das Coronavirus geimpft, die Infektionszahlen sinken und so kommt die Zeit, an der auch Büromitarbeitende wieder in die Unternehmenszentralen zurückkommen dürfen oder…müssen? Eben: Das ist die grosse Frage, mit der sich jede Personalabteilung gerade beschäftigt. Viele reden in diesem Kontext vom Hybriden Arbeiten.
Wie der Name schon andeutet, handelt es sich beim Hybriden Arbeiten um eine Situation, in der die Mitarbeitenden die Flexibilität haben, vom Büro aus oder von jedem anderen Ort aus zu arbeiten, an dem sie Zugang zu den für sie relevanten Informationen und Ressourcen haben.
"Früher waren wir an einem Standort, und das war ein Ungeheuer. Dann arbeiteten wir 100 Prozent virtuell, und das war auch ein Ungeheuer. Hybrid wird ein eigenes Ungeheuer sein. Es wird nicht nur ein bisschen von allem sein. Diese Form des Arbeitens wird ihre eigenen Kernprobleme haben." Leslie Perlow, Harvard Universität
Der Trend ist deutlich: 72% aller Arbeitnehmenden möchten laut einer globalen JLL Studie (2020) auch nach der Pandemie von zu Hause arbeiten. Andere Umfragen (s. Grafik unten) zeigen, dass auch Arbeitgeber der Hybriden Areitsweise gegenüber offen sind, jedoch in einer geringeren Ausprägung. So erachten 68% der Arbeitgeber mindestens 3 Office Tage für notwendig, um die Firmenkultur und den Zusammenhalt aufrechtzuerhalten, wohingegen die Mehrheit der Mitarbeitenden (54%) mindestens 3 Tage in der Woche von zu Hause arbeiten möchte.
Es bleiben viele Fragen offen, wie genau die Umsetzung des Hybriden Arbeitens aussehen sollte: Wer darf vorwiegend im Home Office bleiben? Wer muss die meiste Zeit vor Ort sein? Wie stellen wir sicher, dass bei wichtigen Meetings alle mit dabei sind, wenn jeder seine Arbeitszeit frei bestimmt? Und letztlich, wie können wir sicherstellen, dass die vorwiegend von zu Hause arbeitenden Kollegen nicht das Gefühl bekommen, zweitklassig zu sein, vor allem, wenn die anderen Mitarbeiter sich jeden Tag im Büro aufhalten?
Man könnte sagen: «Das soll doch jeder selbst bestimmen!». Die optimale Lösung für Hybrides Arbeiten hängt eben stark von den persönlichen Umständen ab. Denn es macht einen Unterschied, ob jemand von einem gut eingerichteten Arbeitsplatz zu Hause arbeitet oder die Arbeit vom Küchentisch erledigt werden muss. Oder, ob die Kleinkinder ein konzentriertes Arbeiten unmöglich machen oder das gemeinsame Mittagessen mit den Schulkindern gerade die passende mentale Pause bietet.
Dieser Ansatz wirft jedoch zwei Bedenken auf. Erstens kann es zu einer unliebsamen Situation führen, wenn einzelne Mitarbeitende sich von zu Hause aus in einen Videocall einwählen, während die anderen gemeinschaftlich aus dem Büroraum anrufen und eifrig diskutieren. Als Home Office Mitarbeitende fühlt man sich da schnell ausgeschlossen.
Zweitens, der Ansatz «Das soll doch jeder selbst bestimmen!» stellt eine Gefahr für die Vielfalt dar. Denn es ist nicht rein zufällig, wer nach der Pandemie weiter von zu Hause aus arbeiten möchte.
Eine Studie der Stanford University hat ergeben, dass unter Hochschulabsolventen mit kleinen Kindern Frauen fast 50 Prozent häufiger von zu Hause aus arbeiten wollen als Männer. (Berrero & Bloom, 2021)
Das ist problematisch, wenn man bedenkt, dass die Arbeit von zu Hause aus, verglichen mit den Kollegen vor Ort im Büro, die Chance auf eine Beförderung deutlich beeinträchtigen kann. In einer weiteren Studie der Stanford University, die bei einem grossen multinationalen Unternehmen durchgeführt wurde, hatten Remote-Mitarbeiter nach 21 Monaten eine um 50 Prozent niedrigere Beförderungsrate als ihre Kollegen im Büro. Und das, obwohl das Studiendesign so angelegt war, dass die Entscheidung wer vor Ort arbeitet und wer im Home Office nach dem Zufallsprinzip bestimmt wurde.
Es ist also ratsam, dass die Arbeitgeber sich Gedanken über Hybrides Arbeiten machen und ein paar Regeln einführen, um Neiddiskussionen sowie Benachteiligungen zu vermeiden.
Es gibt zurzeit keine eindeutigen Do’s and Dont’s für das Hybride Arbeiten. Prof. Pozen und Prof. Samuel von der Sloan School des MITs haben jedoch fünf Faktoren identifiziert, auf die sich Unternehmen bei der Einführung des Hybriden Arbeitens konzentrieren sollten. Sie nennen diese FLOCS: Funktion (Function), Standort (Location), Organisation (Organization), Kultur (Culture) und Zeitplan (Schedule).
Was ist die Funktion jedes Teammitglieds? Ein Team, das viele Stunden mit Brainstorming oder kollaborativen Aufgaben verbringt, benötigt mehr gemeinsame Zeit am Arbeitsplatz. Im Gegensatz dazu profitieren Teams, die viel tiefgründige, konzentrierte Arbeit leisten, von der relativen Ruhe zu Hause.
Treffen Sie die Entscheidung, wer wie viele Tage im Home Office arbeiten darf aufgrund der Funktion. So vermeiden Sie auch Neiddiskussionen und Fragen wie: wer hat Vorrang beim Home Office – der junge Vater oder die Mitarbeiterin mit langem Arbeitsweg.
Wo befinden sich die einzelnen Teammitglieder? Wenn ihre Teams in der Nähe wohnen, planen sie regelmässige face-to-face Meetings ein. Das kann die sog. Informationsasymmetrie reduzieren. Beim hybriden Arbeitsmodell gelangen Mitarbeitende, die im Büro arbeiten, einfacher zu den neusten Informationen (z.B. beim informellen Austausch mit anderen Mitarbeitenden im Gang oder bei der Kaffeepause).
Durch wöchentliche face-to-face Meetings kann bei Remote Mitarbeitenden das Gefühl reduziert werden, dass sie Informationen immer als Letzte erhalten. Folglich wirken Sie somit dem Gefühl der Isolation entgegen.
Wie ist Ihre Organisationsstruktur? In einer Vergleichsstudie fanden die Forscher heraus, dass flachere Hierarchien die virtuelle Arbeit erleichtert, da sich Remote-Mitarbeiter nicht zu weit vom Zentrum der Organisation entfernt fühlen. Und unabhängig von ihrer Organisationsstruktur können Sie als Führungskraft einen Unterschied machen: Achten Sie z.B. auf den sog. Proximitäts-Bias: Dies beschreibt die falsche Annahme, dass diejenigen Menschen, die im Büro sind, produktiver sind, als diejenigen, die nicht im Büro sind. Dies geschieht, weil eine Führungskraft im Büro Mitarbeitenden über den Weg läuft und so die Wahrscheinlichkeit steigt, dass deren Leistungen gesehen und wertgeschätzt werden.
Überlegen Sie also gründlich, ob Sie nicht jemanden im Home Office bei der Wahl für ein wichtiges Projekt vergessen. Mitarbeitende im Home Office sind eben in solchen Momenten zu unrecht in Köpfen ihrer Vorgesetzten unsichtbar.
Was ist Ihre Unternehmenskultur? Und wer prägt nun sie: diejenigen im Büro oder die Mitarbeitenden zu Hause? Als Führungskraft können Sie Ihrem Team helfen, indem Sie genug Zeit für Teamdiskussionen fördern.
Stellen Sie auch sicher, dass die Mitarbeiter im Home Office genauso schnell an die neusten Nachrichten oder interne offene Stellen gelangen, wie die Mitarbeiter vor Ort.
Nehmen Sie sich als Führungskraft mit ihrem Team Zeit, um gemeinsame Werte und Regeln für den hybriden Arbeitsmodus zu vereinbaren: Wie machen wir sichtbar, wer wann wo arbeitet? Bis wann dürfen Meetings spätestens dauern?
Wenn die Zeitpläne ähnlich sind und die Arbeit voneinander abhängt, ist es gut, alle zu ermutigen, ungefähr zur gleichen Zeit zu arbeiten.
Hybride Arbeitsmodelle werden unsere Arbeitswelt in den nächsten Jahren immer mehr prägen. Auch wenn Hybrides Arbeiten einige Herausforderungen mit sich bringt, lohnt es sich, die Transition zu einer hybriden Arbeitsweise schon jetzt proaktiv anzupacken.
Sehr gerne unterstützen wir Ihre Führungskräfte dabei, Teams vor Ort und im Home Office zu führen. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Gespräch mit unseren Spezialisten.
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Wir sind Sparring Partner für Ihr Unternehmen und Ihre Nachwuchskräfte, um sicherzustellen, dass erforderliche Führungskompetenzen erworben werden.
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