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Seit den 1970er Jahren haben uns die Medien mit der Botschaft überschwemmt, dass Stress schlecht für uns ist. Stress wurde als eine wachsende Plage, teilweise sogar als Epidemie bezeichnet.
„Stress steht mit den sechs führenden Todesursachen (Herzkrankheiten, Unfälle, Krebs, Leberkrankheiten, Lungenkrankheiten, Selbstmord) in Verbindung.“ Die American Psychological Association
Und sicher gibt es negative Auswirkungen von Stress. Wenn wir z.B. merken, dass wir zu wenig Zeit haben, um die Arbeit zu erledigen, dann sinkt oft unsere Leistung. Wir fühlen uns wie gelähmt und verlieren die Ruhe & Gelassenheit, die für gute Entscheidungen notwendig sind. Das verursacht wiederum noch mehr Stress und so sinkt die Leistung weiter und weiter. Die Wissenschaftler nennen das die Abwärtsspirale von Stress.
Und so wurde eine ganze Stressmanagement-Industrie geschaffen, um uns beizubringen, wie wir Stress minimieren oder ganz vermeiden sollten.
Die traditionellen Stressmanagement-Programme leiden jedoch unter zwei fehlerhaften Annahmen. Erstens: Sie gehen davon aus, dass die Auswirkungen von Stress nur negativ sind. Zweitens, sie nehmen an, dass die einzige Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, darin besteht, Stress zu vermeiden oder zu bekämpfen. Als Resultat denken wir: “Ich sollte das nicht fühlen. Das ist schlecht für mich”. Solche Gedanken vervielfachen aber nur die negativen Auswirkungen von Stress.
Stress ist – wenn man darüber nachdenkt – dazu da, uns zu helfen. Wenn uns ein Säbelzahntiger in prähistorischer Zeit begegnete, wurden blitzschnell Neurochemikalien in unserem Körper ausgeschüttet, um uns darauf vorzubereiten, den Tiger entweder zu bekämpfen oder wegzulaufen.
Diese physiologische Veränderung erhöhte unsere Überlebenschance und unsere Fähigkeit, die eigenen Gene an die nächste Generation weiterzugeben. Und dieser positive Aspekt von Stress ist auch heute noch wertvoll für uns, auch wenn wir nicht mehr mit Säbelzahntigern zu tun haben. Ein moderates Mass an Stress bringt uns unseren Zielen näher und hilft uns, die Ressourcen zu mobilisieren, um etwas zu erreichen.
"Stress ist ein Zustand, in dem eine Person mit Einschränkungen oder Gelegenheiten konfrontiert ist, die mit ihren Wünschen zusammenhängen, deren Ergebnisse jedoch als wichtig und ungewiss wahrgenommen werden." (Robbins, 2001)
Wir sehen das z.B. bei Spitzensportlern, die sich auf einen Wettkampf vorbereiten. Der Wettkampf stellt eine Gelegenheit dar, der mit dem Wunsch verbunden ist, zu siegen. Der Sieg ist für uns wichtig, aber ungewiss. Und deshalb verspüren wir Stress. Stress kann uns darauf vorbereiten, unser Bestes zu geben. Er kann uns aber auch lähmen.
Die Ursachen von Stress sind auf 3 Hauptfaktoren zurückzuführen: Konflikt, Ungewissheit und Druck:
Wie kann es sein, dass diese 3 Stressoren für manche Menschen schädlich (z.B. stressbedingte Krankheiten oder Depression & Verlust von Interesse) und für andere förderlich (z.B. Wachstum, Motivation & Spitzenleistung) sind? Die Antwort darauf lautet: unser Mindset. Aber was ist das eigentlich?
Unter Mindset verstehen wir die gewohnte Denkweise eines Menschen, welche dafür verantwortlich ist, wie dieser in bestimmten Situationen reagiert.
Heutzutage ist die Menge an potenziellen Informationen, die wir aufnehmen müssen, unübersichtlich. Deshalb brauchen wir ein vereinfachendes System, eine Linse, durch die wir die Welt betrachten und dieser einen Sinn geben können. Diese Linse ist das, was wir Mindset nennen.
Wissenschaftler konnten belegen, dass das Mindset, das wir wählen, eine starke Rolle bei der Bestimmung unserer Physiologie, unseres Verhaltens und der Art und Weise, wie sich die Welt um uns herum zeigt, spielt.
Im Jahr 2009 führten Ali Crum von Yale und Shawn Achor von Harvard eine Studie durch, um eine neue Hypothese zu testen. Sie wollten herausfinden, inwieweit die Auswirkungen von Stress durch das Mindset bestimmt werden. Sie entwarfen eine Studie, in welcher die Teilnehmenden in 2 Gruppen eingeteilt wurden. Gruppe 1 erhielt ein Stress-Training, welches die schädlichen Auswirkungen von Stress thematisierte. Bei Gruppe 2 lag der Fokus auf den positiven Effekten von Stress. Und tatsächlich konnte Gruppe 2 mit einem veränderten Mindset die schädlichen Auswirkungen von Stress reduzieren und die positiven Auswirkungen steigern.
Wir können unser Mindset nicht dazu nutzen, mehr oder weniger Stress zu empfinden. Wir können aber durch unser Mindset «besser» mit dem Stress umgehen.
Die Studie zeigte, dass die Gruppe, die das Training über die positiven Auswirkungen von Stress erhielt, in der Lage war, stressbedingte Gesundheitssymptome, wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit und Bluthochdruck signifikant zu reduzieren und ihre Produktivität und Arbeitsleistung zu steigern.
Die Studie der Wissenschaftler bietet also eine Alternative zum Ansatz: «Stress bekämpfen» oder «Stress vermeiden», nämlich: «Stress für sich nutzen».
Da die Ergebnisse der Studie von Crum und Achor für den Arbeitsalltag nützlich sind, entwickelten die Wissenschaftler das «ReThink Stress Programm», also ein Framework, das Führungskräften helfen kann, ein positives Mindset bezüglich Stress zu entwickeln. Das Framework besteht aus 3 Schritten: Stress anerkennen (“Es ist, was es ist”), Stress begrüssen (“Ich bin gestresst, weil mir etwas wichtig ist”) und Stress nutzen (“Stress ist dazu da, um mir zu helfen”).
Die Forschung zeigt, dass allein das Anerkennen von Stress die Gehirnaktivität von den reaktiven Zentren zu den überlegten Zentren verschieben kann. Mit anderen Worten: Wenn wir Stress bewusst wahrnehmen, können wir unsere reaktive Kampf- oder Fluchtreaktion unterbrechen. Der präfrontale Cortex ist die Heimat von Vernunft, Logik, Empathie und Selbstkontrolle und ermöglicht uns, unsere Reaktion bewusst zu gestalten. Ein weiterer Grund, Stress anzuerkennen, ist, dass es ohnehin kontraproduktiv ist, ihm auszuweichen.
Die Forschung zeigt, dass Menschen, die Stress als lähmend empfinden, dazu neigen, entweder über- oder unterproportional auf Stress zu reagieren. Menschen mit einer "Stress ist förderlich"-Mentalität sind dagegen eher bereit, während der Stress-Situation bewusst nach Feedback zu fragen und generell offener sind.
„Ich bin gestresst, weil mir etwas wichtig ist.“ – Wenn wir uns diese Erkenntnis zu eigen machen, wird positive Motivation freigesetzt – denn tief in uns wissen wir, dass Dinge, die uns wichtig sind, nicht immer einfach sind.
Eine Metapher, um diesen Zustand zu beschreiben, lautet: "Es ist nur eine kalte, dunkle Nacht am Rande des Everest". Wenn wir den Everest besteigen möchten, würden wir uns sicher vorstellen, dass es auf dem Weg nach oben einige kalte, dunkle Nächte geben wird – Strapazen gehören einfach dazu.
Warum erwarten wir aber, dass es einfach ist, ein Kind grosszuziehen oder Mitarbeitende zu führen? Wenn wir uns unseren Stress eingestehen, werden die kalten, dunklen Nächte nicht unbedingt verschwinden, aber sie werden wahrscheinlich etwas erträglicher, wenn wir ein Gefühl von Motivation und Sinn entdecken.
Es kann hilfreich sein, die eigene Reaktion auf Stress als etwas Positives zu betrachten. Studien haben z.B. gezeigt, wie die Umdeutung von Angst in Aufregung die Leistung bei Aufgaben wie Verhandlungen oder einer wichtigen Rede verbessern kann.
Manchmal ist es jedoch nicht so klar, wie man am besten mit Stress umgeht. Denken wir an einen andauernden Konflikt mit dem Ehepartner oder dem Chef. Der Schlüssel in diesen Fällen ist, darin eine Möglichkeit zur persönlichen oder beruflichen Weiterentwicklung zu sehen.
Diese Herausforderungen als einen festen Bestandteil unseres Lebenszyklus zu erleben – niemand geht unberührt von Trauer oder Liebeskummer durchs Leben – kann die Stärkung von Resilienz fördern und grössere Wertschätzung für das Leben ermöglichen.
Achor und Crum war es wichtig, ein praktisches Programm zu entwickeln, das Führungskräften praktische Tipps an die Hand gibt, die sie in ihrem Führungsalltag gut und ohne grossen Zeitaufwand integrieren können.
“Das ReThink Stress Programm kann die Art und Weise verändern, wie man Stress betrachtet, von etwas, das man fürchtet, zu etwas, das nützlich ist, um wichtige Ziele zu erreichen”, sagte Achor in einer Presseerklärung von ReThink Stress im Februar 2021. “Und Führungskräfte können dieses Training an ihre Mitarbeitende weitergeben, um ihrem gesamten Team zu helfen, diese Produktivitätsvorteile zu nutzen.”
Was dabei wichtig ist: In diesem Programm geht es nicht darum, dass wir mehr Stress auf uns nehmen oder unsere Mitarbeitenden überlasten sollten. Stress kann schwierig sein und negative Auswirkungen haben. Vielmehr geht es darum, den Stress, der entsteht, zu würdigen und zu nutzen, um unsere Leistung zu steigern, die Gesundheit zu verbessern und unsere Ziele zu erreichen.
impakt360 bietet seit 2021 das Online-Training «Stress neu denken» an. Möchten Sie mehr über das Training oder unseren Ansatz erfahren? Dann kontaktieren Sie uns bitte.
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Wir sind Sparring Partner für Ihr Unternehmen und Ihre Nachwuchskräfte, um sicherzustellen, dass erforderliche Führungskompetenzen erworben werden.
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