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«Ich mache da keinen Unterschied, mit wem ich es zu tun habe – es kommt lediglich auf die Leistung an.» Solche oder ähnliche Aussagen fallen immer wieder, wenn das Thema unbewusste Vourteile – «Unconscious Bias» – am Arbeitsplatz aufkommt. Es scheint, als hätten wir zig Erklärungen parat, wieso es
…nach wie vor so wenig Frauen in Führungspositionen gibt
… Menschen mit ausländisch klingenden Namen im Schnitt 2-3 mal so viele Bewerbungen schreiben müssen.
… hauptsächlich Frauen in ihrer Karriere aufgrund der Corona-Pandemie zurückgeworfen worden sind
All das ist schlimm, bedauerlich, ja geradezu verwerflich – aber hat natürlich rein gar nichts mit uns selbst zu tun! Vorurteile – Ich? Sicher nicht! Unbewusste Vorurteile? Habe ich aufgedeckt, falls da welche waren…
Dabei wusste schon Freud, dass 90% unserer Gedanken unbewusst ablaufen. Und diese 90% sind, ob wir wollen oder nicht, stark davon geprägt, welche gesellschaftlichen Werte und Normen wir vermittelt bekommen, mit welchen Bildern und Geschichten wir aufgewachsen sind und welche eigenen Erfahrungen wir schliesslich auch gemacht haben.
«Unconscious Bias» betrifft uns also alle – und je mehr wir diese Tatsache akzeptieren und uns damit beschäftigen, wann und wie sich diese unbewussten Vorurteile zeigen, desto eher können wir sie erkennen und versuchen, aktiv zu steuern.
Daniel Kahnemann hat das folgendermassen zusammengefasst: jeder Mensch arbeitet mit 2 Denksystemen: System 2 ist das bewusste Denksystemen (Neokortex). System 2 ist sehr stark, aber nach Kahnemann auch ziemlich „faul und langsam“. Meistens setzen wir auf das System 1 (Limbisches System), das schnelle, mühelose, automatische Denken, für das kein bewusstes Nachdenken nötig ist (Autopilot). Wenn wir Entscheidungen treffen, setzen wir automatisch auf System 1, es sei denn wir werden ausdrücklich von einem Problem dazu veranlasst, System 2 einzuschalten.
Diese Art des Denkens ist evolutionsbedingt nützlich denn es ermöglicht, schnelle Entscheidungen zu treffen und riesige Mengen an Informationen zu durchforsten, die jede Sekunde auf uns einstürzen. Der große Nachteil von System 1 ist aber, dass es oft Fehler macht, eben weil es sich auf Emotionen und erlernte Assoziationen stützt – Vorurteile eingeschlossen.
Fehler machen, in diesem Sinne, bedeutet, Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Geschlecht, Aussehen, Sexualität, Kultur oder anderen Unterscheidungsmerkmalen bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben oder bestimmte Verhaltensweisen zu erwarten – ohne sich mit der tatsächlichen Person hinter dem Erscheinungsbild auseinander gesetzt zu haben.
Es gibt zig Situationen – jeden Tag, im Grossen und im Kleinen – in welchen wir Zeugen dieser «System-Fehler» werden, bei uns selbst oder anderen. Besonders im Arbeitskontext kann das zu Problemen führen, dass Menschen nicht aufgrund ihrer Fähigkeiten sondern aufgrund ebendieser Unterscheidungsmerkmale beurteilt werden.
Eine anschauliche Geschichte, die das auf den Punkt bringt, ist die Erfahrung der international renommierten Hornspielerin Julie Landsman, die laut eigener Aussage nur Dank der «Blind Auditions» die Möglichkeit bekam, im MET zu spielen – andernfalls wäre es ihr als Frau nicht möglich gewesen, in das Männer-besetzte Orchester aufgenommen zu werden. Mittlerweile spielen neben ihr 4 weitere Frauen das Horn im MET.
Spannend ist, dass wir aufgrund bestehender Vorurteile nicht nur bei der Einschätzung anderer Menschen falsch liegen, sondern auch bei der Beurteilung unserer eigenen Fähigkeiten.
Eine Studie aus dem Jahr 1998 hat das gängige Vorurteil aufgegriffen, dass Frauen nicht gut in Mathematik seien: mehrere Gruppen von Frauen haben einen Mathe-Test durchlaufen. Eine der Gruppen wurde im Vorfeld noch mal daran erinnert, dass Frauen «kein Mathe können». Und siehe da – ebendiese Gruppe hat am durchgehend am schlechtesten abgeschlossen.
Das mittlerweile gut erforschte Impostor Syndrom beschreibt darüber hinaus, wie insbesondere Menschen, die sich als Teil einer «Minderheit» im Vergleich zur «Mehrheit» befinden (also zum Beispiel Frauen in technischen Berufen) trotz aussergewöhnlicher Leistungen an Selbstzweifeln leiden und das Gefühl haben, den Kollegen nicht das Wasser reichen zu können.
Es braucht also neue Vorbilder, die neue Assoziationen und Emotionen hervorrufen können und somit das System 1 «neu programmieren» bzw. diese fest verankerten Vorurteile aus dem System entfernen. Klar ist, dass wir niemals gänzlich frei von Vorurteilen sein werden – doch sollten wir uns fragen, welche davon uns dienen und welche uns im Weg stehen.
Mc Kinsey bringt regelmässig aktuelle Zahlen heraus, die belegen, dass Unternehmen, die auf Diversität und Inklusion setzen, bessere finanzielle Ergebnisse erzielen. Die AllBright Studie hat unter anderem herausgefunden, dass die die kritische Masse für Veränderung in Teamdynamiken bei 30% «Vielfalt» im Team beginnt, also zum Beispiel einem 30% Frauenanteil in Chefpositionen.
Viele Unternehmen investieren deswegen in aktives Diversity Management. Das beinhaltet zum Beispiel Job-Sharing-Modelle auch in Führungspositionen, flexible Arbeitszeitmodelle für Frauen und Männer, Mentoring, Netzwerke, individuelle Personalentwicklung und transparente Ziele. Genauso sind Programme zur Schärfung des Bewusstseins über «Unconscious Bias» und den Umgang damit erforderlich.
Letztlich geht es darum, die eigenen Denkmuster zu erkennen, bzw. unser jeweiliges «System 1- Autopilot-Denken» so weit zu durchschauen, dass wir bewusst damit umgehen können und bessere Entscheidungen treffen – für uns selbst, für unsere Teams und unsere Organisation.
Möchten Sie sich mehr mit dem Thema ««Unconscious Bias»» beschäftigen? Wir freuen uns, Sie bei unserem nächsten #IamRemarkable Workshop begrüssen zu dürfen.
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Wir sind Sparring Partner für Ihr Unternehmen und Ihre Nachwuchskräfte, um sicherzustellen, dass erforderliche Führungskompetenzen erworben werden.
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